
New Work - ein alter Hut? - mit Anke
Schmietainski & Kerstin Bischoff | UNCH136
0:00
50:05
In der heutigen Folge berichten Kerstin Bischof und Anke Schmidheinski von Alta Medinet über ihre Erfahrungen und Überzeugungen rund um das Thema "New Work" – und das lange, bevor der Begriff in Mode kam. Bereits 2003 gründeten sie gemeinsam eine spezialisierte Medienagentur im Bereich Gesundheit und Nachhaltigkeit, ausgehend von familiären Bedürfnissen und dem Wunsch, Familie und anspruchsvolle Arbeit miteinander zu verbinden. Statt auf klassische Strukturen und starre Präsenz zu setzen, entschieden sie sich für ein orts- und zeitunabhängiges Arbeitsmodell mit flexiblen Teilzeitmöglichkeiten, lange bevor Homeoffice und Remote-Arbeit im Mainstream ankamen.
Das Team besteht heute aus 20 Mitarbeitenden, verteilt auf zwölf Städte, und setzt sich aus Festangestellten, Freelancern und Studierenden zusammen. Alle eint ein gemeinsamer Wertekanon sowie ein hoher Grad an Eigenverantwortung und Vertrauen. Der persönliche oder physische Austausch wird durch virtuelle Technologien wie Videokonferenzen und digitale Kollaborationstools kompensiert. Die Gründerinnen berichten, wie dadurch nicht nur die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben gefördert wird, sondern durch die gezielte Auswahl auf Wertebasis hochqualifizierte und motivierte Mitarbeitende ins Team holen konnten.
Ein Kernelement ihres Arbeitsmodells ist der kooperative und supportive Führungsstil: Führung bedeutet für sie, Mitarbeitenden den Raum zu geben, ihre Stärken einzubringen und authentisch zu arbeiten. Kontrolle im klassischen Sinn ist dabei weitgehend obsolet; entscheidend sind Vertrauen und ein gemeinsamer Sinn, den alle im Team teilen. Veränderungen und Innovationen entstehen häufig aus dem Team heraus, weshalb auch Entscheidungsprozesse und Anpassungen – wie die Einführung und der Wechsel von Agentursoftware – partizipativ angegangen werden.
Die Agentur sieht sich als Vorreiterin eines Arbeitsmodells, das Empathie, Zusammenarbeit und Flexibilität in den Mittelpunkt stellt. Diese Kultur fördert Kreativität und sorgt für zufriedene und leistungsfähige Mitarbeitende – was sich auch in der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Kunden widerspiegelt. Die Gründerinnen betonen, dass nicht Kontrolle, sondern die Überzeugung und Begeisterung für den gemeinsamen Sinn nachhaltigen Unternehmenserfolg und Innovationskraft ermöglichen.
Auch gesellschaftliche und kulturelle Fragen wie Gleichberechtigung, Teilzeitmodelle und Diversität werden angesprochen: Für die Agentur war es selbstverständlich, dass Qualifikation und Motivation zählen und nicht Geschlecht oder Lebenssituation. Besonders ihr kooperatives Arbeitsumfeld bietet Benefits wie gegenseitige Unterstützung bei Familien- oder Pflegeaufgaben, was die Attraktivität als Arbeitgeber zusätzlich steigert und perspektivisch auch für Fachkräftebindung in anderen Branchen ein Modell mit Vorbildcharakter ist.
Abschließend geben die Gesprächspartnerinnen Führungskräften den Rat, mit dem eigenen Mindset zu beginnen, Werte zu reflektieren, Vertrauen zu leben und in den Dialog mit dem Team zu gehen. Authentizität, Offenheit und kooperative Haltung sind für sie die Schlüssel zu einer modernen, innovativen und menschlichen Arbeitswelt.
Dein Coffee Talk mit Dr. Oliver Ratajczak: https://unternehmenschemie.de/coffee-talk/ | Weitere Folgen des Unternehmenschmemie-Podcasts: https://unternehmenschemie.de/podcast/
Weitere Episoden von „Unternehmenschemie.de - der Business-Podcast“
Verpasse keine Episode von “Unternehmenschemie.de - der Business-Podcast” und abonniere ihn in der kostenlosen GetPodcast App.