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So geht wertschätzende Führung! | UNCH140

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In dieser Episode dreht sich alles um die Bedeutung von wertschätzenden Beziehungen im geschäftlichen Kontext. Dr. Oliver Ratajczak diskutiert, wie der Begriff „Liebe“ im Business zunächst irritierend wirkt, aber letztlich genau das widerspiegelt, was erfolgreiche Zusammenarbeit ausmacht: ehrliche Wertschätzung und Beziehungspflege – nicht nur zwischen Führung und Mitarbeitenden, sondern auch mit Kunden und Lieferanten. Im Gespräch mit Michael Retzlaff, der für eine Masterarbeit zu „liebe-basierter Führung“ recherchiert, entstehen zentrale Gedanken zur Führungskultur in Unternehmen. Ratajczak betont, dass es kein Patentrezept für den besten Führungsstil gibt, da vieles von Umfeld, Kultur und Menschen abhängt. Entscheidend ist es, Mitarbeitende einzubinden, auf Augenhöhe zu kommunizieren und echte Wertschätzung zu zeigen. Prozesse und Strukturen wie ISO-Zertifizierungen schaffen oft nur eine Scheinsicherheit; tatsächlich wirksam ist das, was im Alltag „gelebt“ wird. Abteilungsübergreifende Kommunikation und klar definierte Verantwortlichkeiten werden als Schlüsselfaktoren für reibungslose Zusammenarbeit hervorgehoben. Ein Unternehmen gilt für Ratajczak dann als erfolgreich, wenn Kunden nicht nur zufrieden sind, sondern bereitwillig für die Leistungen zahlen. Neben klassischen Kennzahlen wie Umsatz oder Margen ist es insbesondere entscheidend, dass sich Mitarbeitende und Kunden wohlfühlen und auch weiterempfehlen. Dabei mahnt er zur Achtsamkeit bei der Messung von Zufriedenheit durch Kennzahlen, denn nicht alles Relevante lässt sich sauber in Zahlen abbilden. Der Kunde sollte aus seiner Sicht keinen höheren Stellenwert haben als Mitarbeitende oder Lieferanten. Nur in einer partnerschaftlichen Beziehung auf Augenhöhe, in der auch Lieferanten fair behandelt werden, entstehen nachhaltige und profitable Ergebnisse. Beziehungen zu sämtlichen Stakeholdern sind essenziell, nicht nur isoliertes Kundenmanagement. Bei der Gewinnung neuer Mitarbeitender plädiert Ratajczak dafür, authentisch aufzutreten und zu zeigen, „wie man wirklich ist“, statt sich hinter Rekrutierungsfloskeln zu verstecken. Potenziale im Team werden vor allem im persönlichen Gespräch und im Austausch sichtbar, nicht nur anhand von Lebensläufen oder Standardprozessen. Wertvolle Mitarbeitende entwickeln sich dann, wenn sie regelmäßig Feedback bekommen, gehört werden und Entwicklungschancen erhalten – nicht allein durch Gehaltserhöhungen, denn Geld motiviert meist nur kurzfristig. Erfolgsbeteiligungen für Mitarbeitende sind seiner Meinung nach sinnvoll, wenn sie transparent und nachvollziehbar sind. So entsteht ein stärkeres Wir-Gefühl. Ratajczak betont, dass nicht alle Mitarbeitenden für das Unternehmen „brennen“ müssen wie die Inhaber, aber eine freundliche, menschliche Atmosphäre sorgt dafür, dass die Leute gerne zur Arbeit kommen. Entscheidungsfreiheit ist wichtig, sollte jedoch nicht starr durch Hierarchien limitiert werden – gute Ideen dürfen ruhig von allen Ebenen kommen. Eine Unternehmensvision sieht er weniger als festgemeißelte Floskel als vielmehr als lebendiges, anpassungsfähiges Konstrukt, das mit den Menschen im Unternehmen weiterentwickelt wird. Persönliche Werte wie Sinnhaftigkeit, zwischenmenschlicher Kontakt und das Streben, einen positiven Beitrag zu leisten, sind für Ratajczak zentrale Antriebsfedern. In schwierigen Zeiten helfen Freunde und Familie am meisten. Emotionen und auch Konflikte sind wichtig in Unternehmen, wenn sie offen und konkret angesprochen werden, denn Veränderung entsteht nicht ohne Reibung. Am Ende plädiert Ratajczak für einen flexiblen, anpassungsfähigen Führungsstil, der auf offene Gespräche, kontinuierlichen Austausch und Menschlichkeit setzt – kleine Gesten und echtes Interesse am Gegenüber machen dabei oft den entscheidenden Unterschied im Unternehmensalltag. Coffee Talk mit Dr. Oliver Ratajczak: https://unternehmenschemie.de/coffee-talk/ | Weitere Folgen des Unternehmenschmemie-Podcasts: https://unternehmenschemie.de/

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