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MS Teams schafft Micro-Silos! ...wenn du nicht aufpasst. | UNCH141

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In dieser Folge dreht sich alles um die Herausforderungen und unbeabsichtigten Folgen, die sich aus dem Einsatz von Microsoft Teams in Unternehmen ergeben – insbesondere die Entstehung sogenannter Mikrosilos. Während Microsoft Teams von vielen Unternehmen als universelles Kommunikationstool und Allheilmittel für die übergreifende Zusammenarbeit eingeführt wurde, zeigt die Praxis, dass das Tool vor allem durch den Datei-basierten Ansatz häufig neue Barrieren schafft, anstatt bestehende aufzubrechen. Zunächst werden die grundlegenden Funktionen von Teams beleuchtet: Chats, Videokonferenzen, Telefonie und die Zusammenarbeit an Dateien. Der Podcast betont, dass gerade die Chatfunktion sowie Videokonferenzen und Telefonate durchaus vorteilhaft für schnelle, informelle Abstimmungen sind und viele E-Mails einsparen können. Problematischer wird es jedoch beim „Zusammenarbeiten“ an Dateien, vor allem mit gängigen Anwendungen wie Word, PowerPoint und Excel. Viele Unternehmen halten an klassischen Dateiablagen fest und packen beispielsweise Konzepte, Protokolle oder Notizen in Word-Dokumente, die schließlich in schwer auffindbaren Ordnerstrukturen auf SharePoint oder vergleichbaren Systemen abgelegt werden. Hier beginnt das eigentliche Problem: Diese Dateiablagen sind häufig weder gut verschlagwortet noch ordentlich benannt, was das Wiederauffinden relevanter Informationen erschwert. Einzelne Unterlagen verschwinden somit förmlich in der Tiefe von SharePoint-Ordnern – der Podcast zieht den Vergleich zur sprichwörtlichen Leiche auf der zweiten Google-Seite, die ebenfalls niemand je findet. So entstehen ungewollt neue Wissens-Silos auf Mikroebene: Subteams oder einzelne Projekte kapseln sich mit geschlossenen SharePoint-Bereichen ab, wichtige Informationen sind für andere Mitarbeiter nicht sichtbar oder zugänglich. Das wiederum führt dazu, dass Kollegen entweder von vorne beginnen müssen oder auf hilfreiches Wissen überhaupt nicht zugreifen können. Dadurch wird die eigentlich angestrebte, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit unnötig gehemmt. Die Ursache liegt laut Podcast weniger in der Technologie selbst, sondern in der traditionellen Arbeitsweise und der Nutzung von Dateien als primäres Werkzeug zur Wissensdokumentation. Der häufige Griff zur Word-Vorlage wird auch durch teils überfrachtete Formatvorgaben begünstigt. Oft blähen Mitarbeiter simple Inhalte zu umfangreichen Dokumenten auf – aus Angst, zu wenig zu leisten oder um Fleiß zu demonstrieren. Als Alternative und Lösung empfiehlt der Podcast den Einsatz von Unternehmens-Wikis. Wikis ermöglichen es, Wissen unkompliziert, transparent und abteilungsübergreifend zu teilen. Der Zugriff ist für alle einfach, Suchfunktionen finden Inhalte schneller als in verzweigten Dateiablagen, und das Teilen sowie Nacharbeiten von Gedanken anderer wird erleichtert. Die Hürden zur Abschottung sind bei Wikis außerdem höher, wodurch Offenheit und gegenseitige Inspiration gefördert werden. Zudem können viele Wiki-Lösungen als Open Source genutzt werden, was die Kostenfrage entschärft. Abschließend ruft die Folge dazu auf, den eigenen Umgang mit Teams und insbesondere mit Dateiablagen zu hinterfragen: Muss jede Information wirklich als Datei abgelegt werden? Oder lässt sich Wissen einfacher, zugänglicher und nachhaltiger für alle Kollegen dokumentieren – etwa mit einer offenen Wiki-Lösung? Coffee Talk mit Dr. Oliver Ratajczak: https://unternehmenschemie.de/coffee-talk/ | Weitere Folgen des Unternehmenschmie-Podcasts: https://unternehmenschemie.de/podcast/

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