In der neuesten Folge des Podcasts "Augen zu" werfen Florian Illies und
Giovanni di Lorenzo einen genauen Blick auf den russischen Maler Wassili
Kandinsky. Er kam um 1900 aus Russland nach München und hat dort und in
Murnau bis 1914 der abstrakten Kunst entscheidende Anstöße gegeben. In
seiner Malerei wird der märchenhafte, schwermütige Ton in der
kraftstrotzenden Baeyrischen Voralpenlandschaft immer mehr von einer
vitalen Farbenergie abgelöst, die sich zunehmend von allen realen
Bezügen löst.
In enger Kollaboration mit der Malerin Gabriele Münter entwickelt er
eine süddeutsche Form des Expressionismus, die auch durch die Nähe zu
den Malerkollegen Jawlensky und Werefkin immer eine dunkle russische
Tonspur behält. Mit der Künstlervereinigung Der Blaue Reiter galoppiert
Kandinsky dann weiter in Richtung Zukunft – die für ihn mit seinen
tiefen esoterischen Vorlieben immer eine Entdeckung des "Geistigen in
der Kunst" bedeutet.
Was bleibt von dieser Ausnahmefigur, die 1914 nach Russland zurückkehrt
und nach dem Krieg ein Lehrer am Weimarer Bauhaus wird? Das fragen
Florian Illies und Giovanni di Lorenzo in der neuesten Folge von "Augen
zu", dem Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE.
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