In der neuesten Folge von Augen zu, dem Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE
geht es um eine außergewöhnliche Frau: die schwedische Malerin Hilma af
Klint (1862–1944). Seit vor einigen Jahrzehnten ihr malerisches Werk aus
dem beginnenden zwanzigsten Jahrhundert bekannt wurde, diskutiert die
Kunstwelt, ob die ungewöhnlichen Ornamente in poppiger orange- und
rosafarbener Gestaltung plötzlich als der Beginn der abstrakten Malerei
angesehen werden sollten.
Bislang galt Wassili Kandinsky als der unangefochtene Pionier bei der
Frage, wer die Kunst der Moderne in die Abstraktion überführte – eine
Ausstellung in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf lädt
jetzt bis zum 11. August ein, sich selbst ein Urteil zu bilden, ob das
weiterhin richtig ist. Denn im Düsseldorfer Museum werden unter dem
Titel Träume von der Zukunft die abstrakten Anfänge von Kandinsky denen
von Hilma af Klint gegenübergestellt. Die Ausstellung ist kuratiert von
Julia Voss, der deutschen Kunsthistorikerin, die der Welt das Werk von
af Klint erschlossen hat.
Florian Illies und Giovanni di Lorenzo diskutieren in ihrem Podcast, ob
nun die Geschichte der Abstraktion umgeschrieben werden muss – oder ob
Kandinskys Gesamtwerk nicht doch höher einzuschätzen ist als die frühen
malerischen Experimente der schwedischen Esoterikerin, die ihre
Bildinhalte aus Séancen gewonnen hat.
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