Die letzten Maler, die so berühmt wurden, als sie Wände bemalten, waren
die großen Renaissance-Künstler Raffael und Michelangelo: Bei ihnen
allerdings hießen diese Malereien noch "Freskenmalerei", und sie suchten
sich Innenräume aus, damit die Werke möglichst lange halten. Der
offenbar 1974 im englischen Bristol geborene Street-Art-Künstler Banksy
hingegen sprayt seine Kunstwerke auf Außenwände – er tut es auch ohne
jeden Auftrag, und er tut es klammheimlich nachts. Seine
Schablonengraffiti, mit denen er zunächst in London und Bristol und dann
in der ganzen Welt auf humorvolle Weise gegen Kapitalismus und Krieg
vorgeht, hat ihn zu einem der bekanntesten Künstler der Welt gemacht.
In der neuesten Folge von "Augen zu", dem Podcast von ZEIT und ZEIT
ONLINE, erzählen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo die Geschichte
Banksys. Sie erzählen von seinen berühmtesten Werken – also von dem
"Girl with Balloon" aus dem Jahre 2002 und dem wiederkehrenden Motiv des
blumenwerfenden Aktivisten. Banksy agiert aus einem bewusst
antikapitalistischen Bewusstsein heraus und hat eine klare,
pazifistische politische Agenda: So unterstützt er Greenpeace und hat
ein Seenotrettungsschiff auf dem Mittelmeer gestaltet.
Banksy spielt auch immer wieder mit den Mechanismen des Kunstmarktes –
am augenfälligsten, als er 2018 im Auktionshaus Sotheby's eine Fassung
seines "Girl with Balloon" nach dem Verkauf für 1,2 Millionen Euro sich
vor aller Augen im Auktionssaal halb selbst zerstören ließ, mittels
eines Schneiders, der im Rahmen versteckt war. Aber der Kunstmarkt
trickste dann wiederum Banksy aus – als dieses nunmehr offiziell vom
Künstler zerstörte und damit zum besonderen Unikat veränderte Werk 2021
wieder versteigert wurde, kostete es bereits 22 Millionen Euro.
Ansonsten aber ist es Banksy, der immer wieder mit dem unerwarteten
Auftauchen seiner Werke für die Überraschung sorgt – und wenn es am
nächsten Morgen auf seinem Instagram-Kanal @banksy auftaucht, dann ist
es wirklich von ihm und nicht von einem seiner Nachahmer. Ohnehin, so
stellen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo fest, ist Banksy mit
seiner weltweiten Popularität und der ikonischen Kraft seiner Werke der
erste Künstler, der seinen Ruhm dem Zeitalter des Internets verdankt.
Ist er aber deswegen auch ein wichtiger Gegenwartskünstler? Diese Frage
beantwortet die neueste Folge von Augen zu.
Lob, Kritik, Anmerkungen? Schreiben Sie uns gern an [email protected].
[ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner
finden Sie HIER.
[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten,
testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Weitere Episoden von „Augen zu“
Verpasse keine Episode von “Augen zu” und abonniere ihn in der kostenlosen GetPodcast App.