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Mir passiert so etwas nicht. Und falls doch, werde ich mich schon wehren
können. So denken viele 2025 über sexuelle Belästigung und Sexismus am
Arbeitsplatz. Nach #Metoo und den öffentlichen Debatten sollte doch klar
sein, dass Übergriffe nicht ohne Folgen bleiben. Doch: "Das ganze
Wissen, was wir haben, erhöht den Druck auf uns", sagt die
Sozialpädagogin und Traumafachberaterin Mirjam Spies. Sich richtig zu
verhalten, wenn der Kollege einen anstarrt, im Meeting der Spruch zum
Kleid fällt oder anzügliche Nachrichten per WhatsApp kommen.
"Die Scham, im entscheidenden Moment nicht reagiert zu haben, ist noch
mal größer, weil viele sich sagen: Eigentlich hätte ich es doch besser
gewusst." Mit den Podcasthosts Melanie Büttner und Sven Stockrahm
spricht Mirjam darüber, wie man sich ganz konkret gegen Belästigungen
wehren kann und warum das oft so schwerfällt. "Immer wenn Menschen in
Kontakt miteinander kommen, werden Grenzen verletzt", sagt sie. Umso
wichtiger sei eine Kultur – vor allem auch im Job – die offen,
vertrauensvoll und entschieden damit umgehe.
Mehr zu unserer Gästin und weitere Infos
- Mirjam Spies ist Sozialpädagogin und war viele Jahre in
Frauenberatungsstellen in der Beratung und der Prävention tätig. Sie
berät und begleitet Unternehmen und Behörden dabei,
Präventionskonzepte zu sexueller Belästigung am Arbeitsplatz zu
erarbeiten und umzusetzen.
- Jede elfte Person ist laut einer Umfrage von 2019 von sexuellen
Belästigungen am Arbeitsplatz betroffen. Frauen fast doppelt so
häufig wie Männer ("Umgang mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz
– Lösungsstrategien und Maßnahmen zur Intervention",
Antidiskriminierungsstelle des Bundes, 2019)
Weitere Folge zum Thema
- "Es ist kein Vorwurf, wenn die Polizei fragt: Haben Sie sich
gewehrt?"
Welche Stellen beraten bei sexualisierter Gewalt?
- Das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen ist Tag und Nacht
unter der Nummer 116 016 erreichbar – kostenlos und auf Wunsch
anonym. Über die Internetseite können sich Betroffene zudem online
per E-Mail oder Chat beraten lassen.
- Weitere Anlaufstellen per Telefon, Mail oder persönlich sind das
Hilfetelefon Sexueller Missbrauch, das Opfertelefon Weißer Ring oder
Lara – Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Frauen (Berlin). Für
Männer gibt es das Hilfetelefon Gewalt an Männern. Mit dem
Beratungsstellenfinder bbf – Frauen gegen Gewalt können Betroffene
in einer Suchmaske Hilfe am Ort finden.
- Je nach Region gibt es lokale Frauenhäuser und Beratungszentren.
Eine Übersicht gibt die Frauenhauskoordinierung.
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Büttner und dem ZEIT-ONLINE-Ressortleiter Wissen, Sven Stockrahm, auf
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