Elektroauto News: Podcast über Elektromobilität podcast

Grüner Urlaub in Südtirol – wie das Hotel Hohenwart vorangeht

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Ich hatte die Gelegenheit, mit Franz Mair zu sprechen – dem Junior-Chef des Hotel Hohenwart in Schenna, Südtirol. Ein Gespräch, das nicht nur von regionaler Verwurzelung und generationsübergreifendem Engagement geprägt war, sondern auch eindrucksvoll zeigt, wie sich Nachhaltigkeit im Tourismus konsequent und glaubwürdig umsetzen lässt. Franz führt das familiengeführte Wellnesshotel in dritter Generation gemeinsam mit seiner Cousine. Was zunächst nach klassischer Gastfreundschaft klingt, ist in Wahrheit viel mehr: „Wir arbeiten für Menschen mit Menschen“, bringt Franz die Philosophie des Hauses auf den Punkt. Dabei geht es nicht nur um den Gast, sondern auch um Mitarbeitende, lokale Partner und die Region selbst. Schon der Großvater legte den Grundstein für ein technikorientiertes und zugleich umweltschonendes Handeln – damals noch ohne das Label „Nachhaltigkeit“. Wärmerückgewinnung, Regenwassernutzung, Brauchwasserspülungen oder ein eigens entwickeltes Hausleitsystem gehören seit Jahrzehnten zum Standard im Hotel Hohenwart. Heute wird das Ganze mit messbaren Kennzahlen hinterlegt – und mit Verantwortung weiterentwickelt. So liegt der CO₂-Fußabdruck pro Übernachtung bei 10,6 Kilogramm – inklusive Scope-3-Faktoren wie Anreise und Müllaufkommen. „Im regionalen Vergleich sind wir damit Marktführer“, sagt Franz, nicht ohne Stolz. Das Thema Nachhaltigkeit lebt das Team nicht nur intern. Gäste erhalten bei Anreise eine wiederbefüllbare Edelstahlflasche, um den Kauf von Einwegplastik zu vermeiden. Regionale Bauern und Handwerker werden bevorzugt, auch wenn es mal teurer wird. „Für uns zählt die Beziehung – nicht der günstigste Preis.“ Sogar bei Details wie Tischwäsche wird bewusst abgewogen, was sinnvoll ist, was den Gästen wichtig ist – und wo Verzicht machbar ist. Auch bei der Mobilität geht das Hohenwart mit gutem Beispiel voran. Seit über einem Jahrzehnt sind E-Autos im Einsatz, aktuell etwa ein Audi Q4 e-tron, den Gäste auch ausleihen können. „Wir haben fünf Ladepunkte im Haus, zusätzlich gibt’s Schnelllader im Ort – das reicht für einen entspannten Urlaub mit dem E-Auto.“ Der Strom stammt zu 100 Prozent aus Ökostrom und eigener PV-Erzeugung, die gerade noch weiter ausgebaut wird. Stillstand gibt es im Hohenwart nicht: Das energetisch veraltete Stammhaus aus den 70ern soll nun umfassend saniert und mit Passivkühlung ausgestattet werden – natürlich unter Wahrung seines Charmes. Dabei entstehen Herausforderungen, etwa bei der Materialbeschaffung oder Zertifizierung. „Aber genau das macht den Prozess spannend“, erklärt Franz. Beeindruckt hat mich auch, wie offen im Hohenwart über Fehler und Anpassungen gesprochen wird – sei es bei Kommunikationsmaßnahmen, internen Workshops oder bei Reaktionen auf Gäste-Feedback. Franz bringt es auf den Punkt: „Wenn jeder Bereich ein bisschen besser wird, dann erreichen wir schon sehr viel.“ Nun aber genug der Vorworte – lasst uns direkt ins Gespräch mit Franz Mair einsteigen.

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