HiKoPod – der Wissenschaftspodcast der Historischen Kommission zu Berlin podcast

22 I HiKoPod I Stella. Ein Leben. Historische Hintergründe zum Film

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Eine Jüdin, die andere Juden an die Gestapo verrät, die Ambivalenzen von Täter und Opfer in der NS-Zeit und die Problematik mangelnder Quellenkritik bei historischen Verfilmungen – dies alles vereint der neue Film ‚Stella. Ein Leben‘ (D 2023). Basierend auf wahren Begebenheiten folgt er dem Leben von Stella Goldschlag, einer deutschen Jüdin, die im Berlin der 1940er-Jahre lebt und als sogenannte ‚Greiferin‘ selbst andere Juden an die Gestapo verrät, um sich und ihre Familie vor der Deportation zu schützen. Dafür wurde sie später zweimal vor Gericht gestellt und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Ihre außergewöhnliche Lebensgeschichte wurde vielfach rezipiert und sorgt bis heute immer wieder für Kontroversen. Im Podcast gibt der Antisemitismus-Forscher Philipp Dinkelaker Einblicke in die historischen Hintergründe des Films und die besonderen Umstände, die zu Stella Goldschlags Schicksal beigetragen haben. Er analysiert die zugrunde liegenden Quellen sowie deren Spezifika und zeigt auf, wie deren unreflektierte Verwendung zur Fortschreibung problematischer Narrative führen kann. Die Täter-Opfer-Perspektiven des Films werden genauer beleuchtet und hinterfragt, ob die Umsetzung auf der Leinwand gelungen ist und der Film den eigenen Ansprüchen gerecht wird.

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