Vom Trinken und vom Nüchtern werden podcast

016 Christians Geschichte: Eine ganz normale dysfunktionale Familie

0:00
1:49:57
15 Sekunden vorwärts
15 Sekunden vorwärts
Christian beschreibt sich als, „…von frühester Kindheit und Jugend an geschrottet“. Sexueller Missbrauch findet über Jahre statt, Gewaltattacken durch den Vater kommen aus dem Nichts und er hat Selbstmordgedanken seit er denken kann. Seine erste Flucht vor der Realität sind Bücher und Geschichten, sobald er lesen konnte. Dann nutzt er so ziemlich alles was dröhnt, um zu flüchten, aber kontrolliert, informiert sich und ist immer darauf bedacht, nicht „hängen“ zu bleiben. Mit 12 Jahren ist es für ihn normal, sich Medikamente (auch halblegale) zu besorgen und füllt Likör zur Tarnung in seinen Bleistiftspitzer. Bei Drogen war er grundsätzlich vorsichtiger und sie waren auch nicht so leicht verfügbar. Damit bleibt der Alkohol und innerhalb weniger Jahre kommt er noch recht jung mit 24 Jahren zu AA. Christian hilft mir, meine fast schon romantische Vorstellung von „jung zu AA kommen wäre toll“ ins richtige Licht zu rücken. Christian: „Wenn man nicht vorher stirbt…Die paar Leute, die ganz jung zu AA gekommen sind, die waren alle so am Arsch.“  Als seine Freundin auszieht und er auf sich allein gestellt ist, wird´s arg… er säuft und die Topfpflanzen vertrocknen vor seinen Augen. Nach seinem ersten Meeting dauert es noch ein halbes Jahr bis er trocken werden kann. Und dann beginnt seine Genesung mit dem Programm und sein Weg zu lernen, gut für sich zu sorgen. Wir sprechen über viele Themen und seine Definition von Disziplin hat mich wirklich erleichtert. Es gibt Hoffnung, danke Christian!

Hier noch einige Links zu Themen, die wir besprochen haben:https://www.sia-dr.org/https://slaa.de/

Weitere Episoden von „Vom Trinken und vom Nüchtern werden“