Waterpolo Expert Talk podcast

„Wir müssen die Rahmenbedingungen verbessern“ – Sascha Seifert über Bundesliga, Nachwuchs und Sichtbarkeit

0:00
35:34
Recuar 15 segundos
Avançar 15 segundos
Im zweiten Teil des Gesprächs mit Sascha Seifert, Wasserball-Nationalspieler und Bundesligaspieler beim ASC Duisburg, geht es um die strukturellen Herausforderungen und Zukunftsfragen des deutschen Wasserballs. Im Fokus stehen die aktuelle Liga-Reform, das Leistungsgefälle in der Wasserball Bundesliga sowie die schwierige Verbindung von Leistungssport, Studium und finanzieller Realität. Ausführlich diskutieren wir die neue Bundesliga-Struktur mit verkleinertem Spielfeld, reduzierten Kadern und der Regelung, mindestens sieben deutsche oder in Deutschland ausgebildete Spieler einzusetzen. Sascha sieht darin grundsätzlich einen richtigen Ansatz, benennt aber auch klare Risiken: „Die Regel fördert deutsche Spieler – kann aber im Großen und Ganzen die Liga schwächer machen, weil sich die Nationalspieler auf wenige Vereine konzentrieren.“ Ein zentrales Thema der Folge ist das große Leistungs- und Finanzgefälle innerhalb der Bundesliga. Während es nur wenige Standorte gibt, an denen Wasserball halbwegs professionell betrieben werden kann, kämpfen viele Vereine mit begrenzten Ressourcen. Sascha beschreibt offen, dass Wasserball in Deutschland für die meisten Athleten kein Beruf, sondern eher ein Nebenjob bleibt. Besonders kritisch beleuchtet er den Übergang vom Nachwuchs- in den Herrenbereich. Viele Talente beenden ihre Karriere nach der U18-Bundesliga – nicht aus mangelnder Motivation, sondern wegen fehlender Perspektiven und Unterstützung: „Diese Schwelle von der U18 in den Herrenbereich ist extrem groß – und genau dort verlieren wir sehr viele Spieler.“ Statt ausschließlich auf frühe Leistungsspitzen zu setzen, plädiert Sascha für mehr Quantität im Nachwuchs, bessere Fördermodelle und eine breitere gesellschaftliche Anerkennung des Sports. Auch die Rolle von Social Media, Events und medialer Sichtbarkeit wird thematisiert – als Schlüssel, um Wasserball langfristig attraktiver und präsenter zu machen. Abschließend sprechen wir über positive Entwicklungen wie internationale Events, die Universiade in Duisburg, neue Medienformate der Vereine und innovative Ideen wie Beach-Wasserball. Trotz aller Herausforderungen überwiegt der vorsichtige Optimismus: „Wasserball ist keine unattraktive Sportart – man sieht ihn nur viel zu selten.“ 🎧 Teil 2 liefert ehrliche Einblicke in die Realität der Wasserball Bundesliga und zeigt, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, damit sich der Sport in Deutschland nachhaltig entwickeln kann.

Mais episódios de "Waterpolo Expert Talk"