
Seelenfutter 283: von krächzenden Raben und dunklen Wetterwolken. Gedichte von Gottfried Benn und Arno Holz
Ein gesetzter Dichter, ein Jahr vor seinem Tod, zieht Bilanzund distanziert sich: Das Gedicht „Eure Etüden“ von Gottfried Benn setzt sich schon im Titel deutlich ab. „Eure Etüden, Arpeggios, Dankchoral sind zum Ermüden und bleiben rein lokal.“ Nichts von Bedeutung, nichts, was bleibt. Ein Schmähgedicht, bis sich am Ende eine unerwartete Sehnsucht zeigt, ein seufzendes Wunsch-Bild: Könnte da noch mehr sein hinter der Fassade? Dagegen dichtet Arno Holz mit jungen 23, „An die Konventionellen“, ebenso Distanzierung vom Bekannten, von den Schablonen, der Dressur und dem Schulstaub. Unerschrocken nennt der junge Wilde, wie sich „ein heilig Feuer“ in seine Dichtung einsenkt, echt und unverstellt: „Ich bin ein Mensch, ich bin ein Stück Natur!“ Aufregend. Tief. Dazu gibt es Bibelworte von Jeremia und aus dem Matthäusevangelium.
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