Erklär mir die Welt podcast

#357 Erklär mir, wie ich mich der Welt öffne, Bernhard Pörksen

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🗞️ Wie öffnen wir uns der Welt und ihren Krisen, ohne daran kaputt zu gehen? Das habe ich den Medienwissenschafter Bernhard Pörksen gefragt. Was er mir antwortete, beschäftigt mich bis heute intensiv. Ein Gespräch über das Hinschauen und Wegschauen.

🙆 Bernhard Pörksen ist Medienwissenschaftler und an der Universität Tübingen tätig. Er gehört zu den führenden deutschsprachigen Intellektuellen, wenn es um die Analyse von Diskurs geht.

Diese Bücher empfiehlt Bernhard:

  1. Zuhören – Die Kunst sich der Welt zu öffnen von Bernhard Pörksen: Zehn Jahre Forschung über geistige Offenheit und die Unterscheidung zwischen Ich-Ohr und Du-Ohr
  2. How to do nothing von Jenny Odell: Kritik der digitalen Aufmerksamkeitsökonomie, geschrieben von einer Künstlerin, die täglich im Rosengarten sitzt
  3. Zen Mind, Beginner's Mind von Trudy Dixon und Shunryu Suzuki: Klassiker über den „Anfängergeist“ im Zen-Buddhismus und urteilsfreie Aufmerksamkeit

Bernhards Shoutout für Medien…

… ist ein Plädoyer für Medienpluralität statt einer einzigen „Sichtröhre zur Welt“:

  1. New York Times
  2. Schwäbisches Tagblatt
  3. Der Spiegel
  4. Die Zeit

Was nehme ich mir mit?

  1. Wer selbst Leid erlebt hat, ist offener für ähnliches Leid anderer. Verwundungen, sagt Bernhard, können zu Wahrnehmungsorganen werden. Ich habe das persönlich erlebt. Seit ich selbst einmal psychisch krank war habe ich viel mehr Verständnis für und weniger Angst vor anderen Personen, die es im Leben sehr schwer haben.
  2. Die große Kunst des sich Einlassens. Oft, wenn wir zuhören, denken wir schon an die eigene Antwort. Es ist die große Kunst des menschlichen Zuhörens, sich zu 100% auf die andere Person einzulassen. Ohne zu urteilen. EInfach mal die Position, die Realität dieser Person wahrnehmen, versuchen zu verstehen. Das kann Berge versetzen.
  3. Das funktioniert meistens nur offline. Online sind wir viel zu abgelenkt, die meisten Social Media, mit der Ausnahme von Reddit, sind nicht zum Zuhören gemacht. Am besten ist, man blickt dabei Menschen in die Augen. Spürt, wie es ihnen geht. Persönliche Geschichten schaffen Brücken, sagt Bernhard, wo Strukturdebatten versagen.

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