Das 2:7 gegen PSG war ein Reality-Check für Bayer Leverkusens Führungsstruktur. In 387 Sekunden wurde aus einer ordentlichen Leistung ein Kontrollverlust – ausgelöst durch Robert Andrichs völlig unnötigen Platzverweis.
„Das war ein Bärendienst für die Mannschaft“, kritisiert Kevin Scheuren (BayPod) im Fever Pit’ch Podcast und fordert: „Man sollte ihm diese Kapitänsbinde endlich abnehmen. Die tut ihm nicht gut.“ Die Binde sei kein Statussymbol, sondern bringe Verantwortung mit sich. Doch der wird Andrich derzeit nicht gerecht.
Andrich will vorangehen, überdreht dabei aber. Das Kapitänsamt scheint für ihn keine Auszeichnung, sondern Ballast zu sein. „Es ist nicht Übermotivation, sondern Überforderung“, sagt Scheuren. Sobald Andrich Struktur geben soll, verliert er sie selbst. Unter Druck neigt er zu Fouls, zu impulsiven Entscheidungen – und reißt damit das Team mit runter. Auch in der Bundesliga flog er bereits vom Platz.
Das Amt bekam Andrich noch von Ex-Trainer Erik ten Hag – eines der vielen Missverständnisse unter dem Niederländer, die Kasper Hjulmand nun korrigieren muss. Die Binde war gut gemeint, doch sie bremst ihn mehr, als dass sie ihn stärkt. „Wenn man ihm die Binde wegnimmt und er einfach wieder Fußball spielt, würde ihm das gut tun“, meint Scheuren.
Andere könnten das besser. Alejandro Grimaldo zum Beispiel, der nach Andrichs Platzverweis die Binde übernahm – aber ebenfalls keinen guten Abend hatte. Der Spanier hatte sich vor dem Spiel als Leader positioniert, verschoss dann einen Elfmeter und leitete ein Gegentor ein – kämpfte aber bis zum Ende. „Er übernimmt Verantwortung, seine Körpersprache ist positiv“, lobt Scheuren. Grimaldo verkörpert das, was Leverkusen jetzt braucht: Präsenz ohne Pose.
Denn die Mannschaft hat Qualität, aber keine klare Ordnung. Nach dem 1:1 lief Leverkusen blind ins offene Messer, weil niemand auf dem Platz das Spiel beruhigte oder Verantwortung übernahm. „Da war man naiv, man wollte zu viel, statt auf Stabilität zu setzen“, sagt Scheuren. Spieler wie Grimaldo oder Palacios können diese Rolle ausfüllen – ruhig, zuverlässig, verbindlich.
Der Neuaufbau nach der Ten-Hag-Ära wird nur gelingen, wenn die richtigen Spieler die richtigen Rollen tragen. Robert Andrich kann einer davon sein – aber nicht als Kapitän.
Takeaways
- Das 2:7 gegen PSG war ein schmerzhafter Reality-Check.
- Die Verletzungsproblematik hat Bayer Leverkusen stark geschwächt.
- Robert Andrich wird als Kapitän in Frage gestellt.
- Grimaldo zeigt Führungsqualitäten, hat aber auch Fehler gemacht.
- Die Mannschaft muss sich auf die Bundesliga konzentrieren.
- Die Reaktion der Fans war wichtig für die Moral der Spieler.
- Kasper Hjulmand muss die Mannschaft neu aufstellen.
- Die nächsten Spiele sind entscheidend für den Charakter der Mannschaft.
- Bayer Leverkusen hat Potenzial, aber es braucht Zeit.
- Die Champions League sollte nicht der Fokus sein.
Chapters
00:00 Champions League Debakel für Bayer Leverkusen
03:05 Reality-Check und Verletzungsproblematik
05:46 Führungsspieler und Kapitänsrolle von Robert Andrich
09:09 Grimaldo als neuer Führungsspieler
11:54 Kollektive Verunsicherung und die Suche nach Stabilität
17:12 Führungsspieler im Umbruch
18:34 Umgang mit Druck und Erwartungen
19:44 Naivität und Lernprozesse
21:40 Charaktertests und Reaktionen der Mannschaft
23:36 Fokus auf Bundesliga und Pokal
25:31 Stimmung im Stadion und Fanreaktionen
27:28 Vergleich mit internationalen Top-Mannschaften
30:38 Ziele für die Saison und Rückkehr von Verletzten
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