Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Ich weiß, niemand will mehr etwas über Massaker, noch mehr UN- und Menschenrechtsorganisationen hören, welche Israel anklagen. Aber ich kann euch nicht helfen, denn Deutschland steckt mitten drin in diesem Dilemma. Und bald sind wieder Wahlen, und ihr müsst euch entscheiden, ob ihr durch die Abgabe eurer Stimme den Politikern, die Deutschland in diesen Sumpf führten, nachträglich Absolution erteilt, oder eben nicht. Und so beginne ich mit einem Update hinsichtlich des Völkermordes in Gaza. Dann berichte ich, wie der Angriffskrieg gegen den Libanon läuft, und was man über die Resolution 1701 wissen sollte. Und wir werfen noch einen Blick in die Nachbarländer. Wie in den letzten beiden Wochen wird der PodCast-Teil durch einen umfangreichen Textteil ergänzt, weil dieser Konflikt, so weit entfernt er auch scheint, durch die Haltung der Bundesregierung zu erheblichen Konsequenzen für Deutschland führen wird, und deshalb gar nicht ausführlich genug besprochen werden kann.
So steigt der Widerstand gegen das Apartheid- und Besatzungssystem Israels in anderen Ländern, auch rund um Deutschland. In Griechenland haben Dockarbeiter, die schon beim Widerstand gegen die südafrikanische Apartheid in vorderster Front waren, einen Container mit Munition für Israel aufgehalten[1]. Selbst wenn solche Aktionen Mitte Oktober nicht lange Bestand haben, setzen sie Zeichen und sorgen für Aufmerksamkeit und Bekanntheit des Völkermordes in Gaza. Selbst die rechtspopulistische Regierung Italiens, bisher immerhin der drittgrößte Rüstungslieferant für Israel, beugte sich dem Willen der Bevölkerung und verhängte ein volles Waffenembargo gegen Israel[2].
Gaza als Hölle zu bezeichnen ist falsch, denn in einer Hölle schmoren Täter. Aber Palästinenser sind Opfer, und das seit vor 1948.
Jeden Tag hörte man von einem oder mehreren Massakern in Gaza. Am 17. Oktober zum Beispiel von einem Luftschlag gegen eine UN-Schule in Jabalia. Dabei wurden mindestens 28 Menschen getötet, meist sterben später immer mehr an fehlender ordentlicher medizinischer Versorgung, und wieder ungezählte wurden verstümmelt, verletzt, traumatisiert. Die meisten, wie üblich Frauen und Kinder. Wieder brannten Zelte, die nicht gelöscht werden konnten, weil kein Wasser zur Verfügung stand[3]...
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Bildquelle: Noa Ratinsky/ shutterstock
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