DDCAST - Was ist gut? Design, Kommunikation, Architektur podcast

DDCAST 64 – Shantel "Diversität hörbar machen"

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Mit seinem Ansatz Kulturen zu vermischen wurde Shantel weltweit das Gesicht eines anderen Deutschlands, ist er doch der erste, der hier der Popkultur einen kosmopolitischen Sound einimpfte. Bei ihm wurde Migration hör- und tanzbar. Musikalische Preziosen aus Südosteuropa, dem Nahen Osten oder vom Mittelmeer erscheinen in einem neuen, vielschichtigen Kontext. Damit wird auch die Kultur, aus der sie entstammen, intuitiv erfahrbar. Seine Methode ist kulturelles Mixing und Sampling. Bar Lissania und später der Bucovina Club waren raren Momente, bei denen sich unterschiedliche Szenen und Altersgruppen trafen. Die Tanzenden verband eines: Sie waren neugierig und bereit, sich unerhörten Klängen vollständig hinzugeben. Shantel war es stets wichtig, neue Ideen, Verrücktes, Unbekanntes via Musik erfahrbar zu machen: Ideen, Visionen, die aus einer Vielzahl von Quellen zusammenkamen - Paris, Thessaloniki, Tel Aviv, Istanbul. Er war als einer der deutschen Pioniere des sogenannten Freestyle-Clubbing bald weltweit gefragt, spielte an der Seite von MC Solaar, Kruder & Dorfmeister, Gilles Peterson, Massive Attack, Björk und Howie B. Shantel entschied sich, auf eine große Reise in seine eigene Familiengeschichte zu gehen, die ihn in die Bucovina, Grenzland zwischen Ukraine und Rumänien brachte. Dort fand er die Musik, die tief in seiner eigenen DNA schlummerte und begann mit ihr zu experimentieren, ging mit den Großen des Genre ins Studio, um seine Vision von einem zeitgenössischen paneuropäischen Sound zu kreieren.

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