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Vor 500 Jahren stand Zürich am Rand eines Bürgerkriegs. Die Reformation war im vollen Gang und eine Frau verhinderte das Blutvergiessen: Katharina von Zimmern, Äbtissin des Fraumünsters. Sie übergab ihr Kloster freiwillig der Stadt. Wer war diese hochadelige Frau?
Wir schreiben den 30. November 1524. Katharina von Zimmern übergibt ihre Abtei der Stadt. Freiwillig, um den Frieden zu wahren, wie es in der Urkunde heisst. Katharina verhindert damit wüste Szenen, die es andernorts beim Auflösen von Klöstern gab. Sie besiegelt aber auch ihr eigenes Schicksal. Denn: Sie verhandelt geschickt, erhält nach der Auflösung eine lebenslange Pension und ist wohl die einzige Frau in Zürich zu der Zeit, die keinen männlichen Vormund benötigt.
Die neuste Forschung zeigt Katharina als intelligente, humorvolle, starke Frau. Mit einer schwierigen Kindheit, einem langen Leben im Kloster, dessen Ende sich abzeichnet. Mit einer Liebesgeschichte, die wohl schon vor ihrem Austritt aus dem Kloster begonnen hat – und einer Tochter, die sie wohl während ihrer Zeit als Äbtissin geboren hat. In «Perspektiven» erzählen wir die Geschichte der letzten Äbtissin des Fraumünsters und ihre Rolle als Wegbereiterin der Reformation.
Buchhinweis:
Irene Gysel. Katharina von Zimmern. Flüchtlingskind, Äbissin, Bürgerin von Zürich. Theologischer Verlag Zürich, 2024.
Christine Christ-von Wedel. Die Äbtissin, der Söldnerführer und ihre Tochter. Katharina von Zimmern im politischen Spannungsfeld der Reformationszeit. Theologischer Verlag Zürich, 2020.
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