Der 20. Juli 1944 (Teil 1): Das Attentat – Verschwörung gegen Hitler
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Beinahe hätte der 20. Juli 1944 den Lauf der Geschichte geändert: Vor 80
Jahren zündet Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg eine Bombe im
„Führerhauptquartier Wolfsschanze“ in Ostpreußen – als Auftakt eines
Staatsstreichs unter dem Decknamen „Walküre“. Das Datum steht wie kein
Zweites für den Widerstand gegen Adolf Hitler. Stauffenberg – der
charismatische, kriegsversehrte Attentäter mit der Augenklappe – wird
zunächst als Verräter verdammt und später zur Ikone.
Doch er wendet sich erst spät gegen Hitler, zu einer Zeit, als die
Verschwörer in der Wehrmacht bereits seit Jahren Attentats- und
Umsturzpläne schmiedeten. Es ist das Komplott einer kleinen Minderheit
von Offizieren in Verbindung mit oppositionellen Zivilisten, die Pläne
für ein Deutschland nach Hitler entwerfen: Sie wollen die „Majestät des
Rechts“ wiederherstellen und die Verfolgung der Juden beenden. Doch ihre
Motive sind vielfältig, viele Offiziere treibt vor allem die Furcht vor
einer deutschen Kriegsniederlage in den Widerstand – und nicht wenige
sind selbst in die Verbrechen des NS-Regimes verstrickt.
In der neuen Folge von „Wie war das noch mal“ rekonstruieren wir die
dramatischen Ereignisse des 20. Juli 1944 – und erzählen auch deren
Vorgeschichte. Wieso kam es nicht schon viel früher zum Staatsstreich?
Wie groß war das Netz der Verschwörer? Warum scheitert an jenem
schicksalshaften Tag die Operation „Walküre“? Und hätte der Umsturz
gelingen können, obwohl Hitler die Explosion der Bombe überlebt?
Auch die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte handelt vom 20.
Juli und dem Widerstand in der Wehrmacht. Darin zeichnen wir die
Ereignisse vor 80 Jahren minutiös nach und erzählen, wie Hitler schon in
der Nacht des Anschlags auf Rache sann. Die Ausgabe schildert die
Geschichte des militärischen Widerstands von seinen Anfängen im Jahr
1938 an und blickt dabei auch auf weniger bekannte Bespiele wie etwa
Helmuth Groscurth, der 1941 in der Sowjetunion gegen die Erschießung
jüdischer Kinder protestierte. Die Historikerin Linda von
Keyserlingk-Rehbein spürt zudem der Frage nach, wieso die am
Umsturzversuch des 20. Juli beteiligten Frauen so lange unsichtbar
geblieben sind.
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