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Kellerei Bozen: „Taber“ 1996 bis 2020 – kann Lagrein reifen?

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Als Kellermeister hält Filippi Stephan die unsichtbaren Fäden in der Hand und haromisiert so das Zusammenspiel von 224 Mitgliedern, die insgesamt 350 Hektar Rebfläche kultivieren. Um eine so große Verantwortung tragen zu können, bedarf es einiges an Erfahrung. Bereits 1988 startete Filippi seine Karriere, damals noch in der Kellerei St. Magdalener, die einige Jahre später mit einer weiteren Genossenschaft zur Kellerei Bozen fusionierte. Im Laufe der Zeit kristallisierte sich heraus welche Lage am besten geeignet ist, um das maximale Potential in die Flasche zu füllen. Der Taberhof im Stadtteil Gries ist der Ort, an dem alle Synergien ineinanderfließen und ein echter Spitzenwein entstehen kann. 80 Jahre alte Rebstöcke, die im Pergel-System erzogen werden, liefern kleine, aber konzentrierte Beeren. Warme, sandige mit Kies durchsetzte Porphyrböden bewahren die Wärme des Sommers bis spät in den Herbst hinein und ermöglichen somit, dass die Trauben perfekt ausreifen können. Um festzustellen, wie sich der Wein im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat, nehmen wir euch mit auf eine vinophile Zeitreise von 1996 bis 2020 und lassen dabei die einzelnen Meilensteine der Kellerei Bozen Revue passieren. Meinen Besuch bei der Kellerei nutzte ich als Anlass den Lagrein „Taber“ erneut in der Jahrgangstiefe zu verkosten. Natürlich möchte ich meine Eindrücke mit euch teilen und so findet ihr im Folgenden meine Verkostungsnotizen für die Jahrgänge 1996, 2005, 2010, 2015, 2018 und 2020. Lagrein Riserva „Taber“ 1996: Der Lagrein strahlt immer noch Kraft, Frische und Lebendigkeit aus. 1996 war ein eher kühler Jahrgang. Dunkle Beerenfrucht, reife Pflaumen gepaart mit Nelken und einer angenehmen Röstaromatik. Tannin ist immer noch präsent, aber sehr gut eingebunden. Schöne Fülle und Länge. Lagrein Riserva „Taber“ 2005: Etwas rotbeeriger in der Frucht mit Sauerkirschen und einer dezenten Kräuterwürze. Auch hier eine feine Röstaromatik und einer schönen Frische am Gaumen. Lagrein Riserva „Taber“ 2010: Sehr präzise Frucht und beinahe ausschließlich dunkelbeerig. Schwarze Kirschen, Brombeeren und Heidelbeeren, dazu eine leicht fleischige Note in der Nase, die von einer Spur Thymian begleitet wird. Lagrein Riserva „Taber“ 2015: Ein etwas wärmerer Jahrgang, der eine optimale und reife Traubenqualität hervorgebracht hat. Dunkles Purpur im Weinglas und eine vollreife, präzise Frucht in der Nase. Ein stabiles Tanningerüst und eine gute Säurestruktur bilden das Fundament eines jungen Weins, den ich mir unbedingt in den Keller legen würde. Lagrein Riserva „Taber“ 2018: Erster Jahrgang aus der neuen Kellerei. Sehr runder, harmonischer Wein mit tollem Trinkfluss. Wunderbar ausbalanciert und mit klarer dunkler Fruchtaromatik. Ein Tropfen mit enormen Potential. Lagrein Riserva „Taber“ 2020: Ein Wein bei dem alles stimmt. Balance, Struktur und Harmonie. Jetzt in den Keller legen und in 5 – 10 Jahren genießen.

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