Fernsehprofessor Harald Lesch und Uni München täuschen Schüler und Lehrer mit einem „Klimakoffer“
Ein Kommentar von Norbert Häring.
Die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) stellt Lehrkräften einen „Klimakoffer“ zu Verfügung, mit dem verschiedene Schulexperimente durchgeführt werden können, um Schülern „die Dramatik des Klimawandels“ plastisch zu demonstrieren. Wissenschaftler haben ein Experiment aus dem Koffer überprüft und es als pseudowissenschaftliche Täuschung bewertet. Die Beteiligten um Fernsehprofessor Lesch wollen sich partout nicht inhaltlich dazu äußern.
Report 24 berichtet von einer Untersuchung der österreichisch-deutschen Wissenschaftlergruppe Independent Climate Research (ICR), die zu dem Ergebnis kam, dass das Experiment A5 (Wärmeabsorption) aus dem Klimakoffer der Uni München (319€) grob fehlerhaft sei und die Rolle von CO2 bei der Erderwärmung nicht zeige, die es vorgebe zu zeigen.
Die LMU stellt eine „Wissenschaftliche Erläuterung“ des Experiments zur Wärmeabsorption durch CO2 zur Verfügung. Autoren sind
Dr. Cecilia Scorza (Astrophysikerin und Koordinatorin für Öffentlichkeitsarbeit der Fakultät für Physik der LMU),
Moritz Strähle (Abgeordneter Physiklehrer an der Fakultät für Physik der LMU),
Prof. Dr. Bernhard Mayer (Professor für Atmosphärenphysik, Fakultät für Physik der LMU) und
Prof. Dr. Harald Lesch (Professor für Astrophysik, Universitäts-Sternwarte, Fakultät für Physik der LMU).
Professor Lesch ist auch im ZDF als Wissenschaftserklärer und Faktenchecker aktiv. Er hat das Wärmeabsorptions-Experiment“ in der ZDF-Serie „Ein Fall für Lesch & Steffens – Die Wahrheit über die Lüge“ vom 18.10.2020 in etwas anderer Form gezeigt. Größter Unterschied war, dass er eine Metallröhre verwendete, statt der Pappröhre im Klimakoffer.
Die ICR-Wissenschaftler führen eine Vielzahl von Mängeln der Versuchsanordnung auf, die dazu führen, dass eine Erhitzung stattfindet, die dann fälschlich der (grundsätzlich unbestrittenen) Wärmeabsorptionsfähigkeit von C02 bei Bestrahlung durch Infrarotlicht zugeschrieben wird. Bei einer korrekten Versuchsanordnung lasse sich der Absorptionseffekt nicht zeigen.
Der gröbste Fehler ist laut ICR, dass das Fleischthermometer, das zur Messung der Temperatur innerhalb der gasgefüllten Röhre benutzt wird, nicht gegenüber der wärmenden Infrarotlampe abgeschirmt ist. Das ist, wie wenn man die Außentemperatur mit einem Thermometer misst, auf das die Sonne scheint. Auch die Erwärmung der Umgebung um die Röhre durch die Lampe werde nicht berücksichtigt, und es werde kein Kontrollexperiment mit einem Gas wie Argon gemacht, das Infrarotstrahlung nicht reflektiert. Bei der früheren Fernsehversion des Experiments mit der Metallröhre kommt noch hinzu, dass sich die Röhre erwärmt und dadurch das Ergebnis verfälscht.
Mit einem nach Ansicht von ICR korrekten Versuchsaufbau gebe es keine nennenswerte zusätzliche Erwärmung von CO2 im Vergleich zu Argon...
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Dieser Beitrag erschien zuerst am 22. Mai 2024 bei norberthaering.de
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Bildquelle: YAKOBCHUK VIACHESLAV / shutterstock
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