Olaf Scholz hält sich zu Hause an den Rat von Lagerfeld und ist von Natur aus Langschläfer
In der 180. Folge von "Und was machst du am Wochenende?" ist Olaf Scholz
zu Gast. Er wurde 1958 in Osnabrück geboren und ist in Hamburg
aufgewachsen. Er war Erster Bürgermeister seiner Stadt Hamburg,
Bundesarbeits- und Bundesfinanzminister, SPD-Generalsekretär und
Vizekanzler. Seit 2021 ist er Bundeskanzler der Bundesrepublik.
Wenn er ein Wochenende hat, beginnt es am Freitagabend: "Wenn ich nach
Hause komme, ziehe ich mich sofort um, das ist das erste, dann trage ich
eine Variante von Jeans." Keine Jogginghose? "Keine Jogginghose. Da
halte ich mich ganz an Karl Lagerfeld. Ich will nicht sagen, dass er
recht hat, aber ich könnte sagen, dass er recht hat." Seine Frau und er
schauen dann, was im Fernsehen läuft, am liebsten Talkshows. Wenn er
keine weiteren Termine am Wochenende hat, schläft er samstags bis kurz
vor acht, "es stimmt, dass ich die Snooze-Taste nicht benutze, aus ist
aus". Mit dem Einschlafen habe er keine Probleme, er könne auch um zwei
Uhr nachts noch Kaffee trinken und trotzdem sofort Ruhe finden. "Ich bin
von Natur aus Langschläfer, aber mein Leben ist anders verlaufen", sagt
er. "Ich bin ganz sicher: Wenn ich irgendwann mal keine Verpflichtungen
habe, dann wird es so sein, dass ich lange schlafe.“
Es sei "ein Fehler", dass so viele wüssten, dass er Königsberger Klopse
kochen könne. Seitdem wird er ständig darauf angesprochen. Dann verrät
er trotzdem das Scholz'sche Spezial-Rezept, das er auf Basis von Tim
Mälzer weiterentwickelt hat.
Im Gespräch mit Ubin Eoh und Christoph Amend schwärmt Olaf Scholz vom
Architekten Sep Ruf und von seinen Architekturfotos, die seit Jahren von
Büro zu Büro mit ihm umziehen. Und er erklärt, dass seine
zwischenzeitliche zweijährige Pause von der Politik, als er als Anwalt
arbeitete, wichtig gewesen sei. Er habe damals viele Bücher neu gelesen,
diese Zeit habe ihm geholfen: "Ich habe das schon als einen kleinen
Entgiftungsprozess begriffen, der mir aber bis heute hilft." Über seinen
Konkurrenten Friedrich Merz sagt er, er könne nicht sagen, wie der sei:
"Das fragen Sie mal Herrn Merz. Ich weiß auch nicht, ob ich da kompetent
wäre, eine Antwort zu geben. Und das will ich auch nicht."
Gefragt nach dem Geheimnis seiner Ehe mit der Politikerin Britta Ernst
sagt Olaf Scholz: "Ich kann für mich sagen: Als Britta in meinem Leben
auftauchte, war für mich sehr früh klar, dass das genau die Frau ist,
die ich toll finde. Ich habe sie angeschmachtet und habe gedacht:
Niemals nimmt die mich." Er erzählt außerdem, warum er gerade die
Biografien über den Philosophen Jürgen Habermas gelesen hat, warum er
früher Science-Fiction geliebt hat – "die Möglichkeit von Welten", und
warum er Theatermarathons von Freitag bis Sonntag liebt. Politische
Sendungen spart er sich heutzutage meistens. Über politische Talkshows
sagt er: "Ich bin nicht immer sicher, wie interessant die sind." Warum?
"In den politischen Talkshows oder politischen Formaten geht es mehr um
die Inszenierung der Politik, um die Politik der Politik, wenn man das
so sagen will – oder etwas fieser formuliert: um den Klatsch. Wer kann
mit wem? Wer guckt wen schief an?" Ansonsten geht der Kanzler gerne
joggen oder rudert, auch auf Heimgeräten, eines befinde sich in seiner
Kanzlerwohnung: "Da habe ich eine Ecke, wo ein WaterRower steht."
Pantoffeln habe er zu Hause keine: "Ich laufe in der Regel barfuß, wenn
ich privat bin."
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